Mit der Katze Auto fahren
- Helene Iten
- 1. Nov. 2024
- 3 Min. Lesezeit
Katzen reisen ungern. Jeder Ortswechsel ist purer Stress für die sensiblen Tiere, denn ungewohnte Geräusche und Gerüche lassen selbst robustere Naturen nervös werden. Dennoch müssen Tierhalter ihrer Katze manchmal einen Ortswechsel zumuten – sei es für den jährlichen Besuch beim Tierarzt, einen Umzug oder einen längeren Urlaub. Autofahren mag nicht die gewünschte Fortbewegungsvariante deiner Katze sein – doch mit ein wenig Vorbereitung nimmst du deiner Fellnase die Angst vor der Fahrt.

Sicherheit geht vor
Es gibt wohl kaum eine Katze, die freiwillig ihre Transportbox betritt, schliesslich erinnern Aussehen und Geruch der Box an unangenehme Besuche beim Tierarzt oder längere Autofahrten. Dennoch muss die Katze während der Autofahrt sicher verwahrt werden – und das ist sie nur in einer Transportbox aus Hartplastik, einem Weidenkorb oder einer stabilen Textiltasche, die für den Tiertransport zugelassen wurde. So verlockend es ist, der Katze Halsband, Geschirr und Leine anzulegen, schützen diese deine Katze nicht ausreichend vor Unfallverletzungen. Eine im Auto herumlaufende Katze kann zudem eine lebensgefährliche Unfallursache sein – zu schnell springt die Mieze auf die Kopflehne, den Schoss ihres Menschen oder versteckt sich unter dem Gaspedal im Fussraum… Zum Transport eignet sich nur eine für Katzen zugelassene, sichere Transporttasche oder Box.
Vor der Fahrt
Die Katze sicher im Transportkorb zu verstauen ist also der erste Schritt zu einer sicheren Reise im Auto. Um deiner Katze das Betreten der Box zu erleichtern bietet es sich an, diese für die Katze attraktiv zu machen. Anstatt den Korb nur zu unangenehmen Tierarztbesuchen herauszuholen, kannst du ihn mehrere Tage oder gar Wochen vorher in den Wohnbereich holen. Baldrian und Katzenminze machen den Geruch der Transportbox attraktiv und entspannen nervöse Katzen. Pheromonsprays wie Feliway und Felifriend haben eine ähnliche Wirkung. Nutze kleine Leckereien und integriere die Box in deine täglichen Spieleinheiten – so lernt deine Katze, die Transportbox mit etwas Positivem zu verbinden. Sobald die Angst vor dem grossen, unangenehm riechendem Kasten verschwunden ist kannst du sogar versuchen, deine Katze mit Hilfe eines Spielzeug, einer Spielangel oder eines Leckerchens in die Transporttasche zu locken. Wichtig: Bitte schliesse die Tür nicht und sorge dafür, dass deine Katze sich auf keinen Fall eingeengt fühlt! Deine Fellnase darf die Box jederzeit verlassen.

Während der Fahrt
Das gilt natürlich nicht am eigentlichen Tag des Transports… Vor der Autofahrt verstaust du deine Katze sicher im Transportkorb und schliessen dieses Mal die Tür, damit die Fellnase nicht entweichen kann. Ein altes Handtuch in der Box macht den Aufenthalt für Ihre Katze bequemer und saugt eventuelle Malheure auf. Denn nicht nur bei nervösen Katzen entleert sich die Blase einmal ungewollt… Die Autofahrt kann zudem oft zu Übelkeit und Erbrechen bei der Fellnase führen. Im Auto selber wird der Korb auf dem Sitz angeschnallt. Nur so kannst du sichergehen, dass die Box beim Bremsen oder Beschleunigen nicht vom Sitz fällt und sich deine Katze verletzt. Natürlich möchtest du auch vermeiden, während der Autofahrt die Hand vom Lenkrad nehmen zu müssen, um eine herunterrutschende Transportbox aufzufangen…
Um die Reise möglichst angenehm für deine Katze zu machen, kannst du das Auto vor dem Transport kurz durchlüften. Während der Fahrt sollten alle Fenster geschlossen werden, so lange es die Temperatur im Auto erlaubt. Die meisten Katzen reagieren nämlich empfindlich auf Zugluft… Das Gehör unserer Stubentiger ist ebenfalls sehr sensibel, schalten Sie Radio und Stereoanlage idealerweise aus. In unbekannten Situationen bist du der Ansprechpartner für deine Katze. Rede ruhig mit deinem Stubentiger – das entspannt nicht nur deine Fellnase, sondern auch dich als Katzenhalter.
Abhängig davon, wie lange die Autofahrt dauert, solltest du deiner Katze während der Fahrt füttern und ihr Wasser anbieten. Vielleicht muss auch einmal die Unterlage ausgewechselt werden… Damit deine Katze nicht entwischen kann, sollten Auto- und Käfigtür nie gleichzeitig geöffnet werden. Handelt es sich nur um eine Reise von wenigen Minuten oder Stunden belasse deine Katze auch am besten in der Transportbox – dort fühlt sie sich garantiert sicherer als im unbekannten Innenraum des Autos…

Nach der Fahrt
Endlich – geschafft! Nach Ende der Autofahrt wird sich deine Katze eventuell etwas wackelig fühlen. Vielleicht hat sie sich übergeben, doch auch wenn nicht möchte sie sich wahrscheinlich erst einmal in Ruhe putzen… Gebe deiner Katze die Zeit, die sie braucht, um sich wieder ganz sicher zu fühlen. Idealerweise lasse den Transportkorb noch einige Tage im Wirkungsbereich der Fellnase stehen und wiederholen die Übungen, die du vor zur Gewöhnung an die Transportbox durchgeführt haben.

In dem Sinne alles Gute beim Transport!
eure Tiernanny Helene
Kommentare